Wunder in Peru

Gemeinsam mit seinen einheimischen Partnern gelang es dem Verein Chance e.V. über 20.000 Hektar unberührten Regenwald in letzter Minute vor der Zerstörung zu retten und eines der größten privaten Naturschutzgebiete Perus zu schaffen.

Wald der Hoffnung

Mein Regenwald ist eine Geschichte vom erfolgreichen Kampf Davids gegen Goliath! Denn gegen mächtige Interessensgruppen aus korrupten Landräubern, Bodenspekulanten und Holzfällern gelang uns das, was viele für unmöglich gehalten hatten: Die Rettung eines der letzten zusammenhängenden Bergregenwaldgebiete Zentralperus. Das Projekt beweist, dass bereits das Engagement einer Handvoll überzeugter Menschen die Welt verändern kann. Werde auch du Teil dieser faszinierenden Erfolgsgeschichte und rette dein eigenes Stück Regenwald – als Waldpate oder indem du deinen CO2-Fußabdruck durch den Schutz des Regenwaldes ausgleichst. Mach mit und werde Waldpate!

Wald des Lebens

Das Waldschutzgebiet von Mein Regenwald liegt in den östlichen Vorgebirgen der Anden. Es erstreckt sich über 2000 Höhenmeter und seine vielen unterschiedlichen Waldtypen und Moore sind der letzte Lebensraum unzähliger Tier- und Pflanzenarten. An wenigen Orten der Welt gibt es mehr unterschiedliche Orchideen, Schmetterlinge, Frösche und Kolibris als hier. Auch Menschen leben direkt von diesem letzten Regenwaldgebiet. An seinen Grenzen liegen gut ein Dutzend Kleinbauerndörfer. Die Existenzgrundlage dieser Menschen ist der Urwald, der sie mit Wasser und fruchtbaren Böden versorgt. Wasser gibt es im Überfluss – mehr als 100 Bäche und kleine Flüsse entspringen im Schutzgebiet von Mein Regenwald. Sie sichern die Trinkwasserversorgung von zwei Landkreisen, in denen es sonst heute keinen Regenwald mehr gibt.

Gefahr im Paradies

Wie überall in den Tropen sind Natur und Mensch auch im Mein Regenwald-Gebiet in Gefahr, denn Holzfäller, Wilderer, korrupte Beamte, Landräuber und Agrarinvestoren, warten nur darauf, auch diese letzte Wildnis ausbeuten zu können. Statt nachhaltig zu wirtschaften, suchen sie kurzfristigen Profit. Koste es was es wolle. Am Ende bleiben kahle Berghänge übrig, die kaum Wasser aufnehmen können und austrocknen. Ohne den unerschrockenen Einsatz von Chance e.V. wäre dieser einmalige Regenwald mit all seinen Menschen, Tieren und Pflanzen schon in wenigen Jahren für immer zerstört. Damit das nicht geschieht, haben wir Mein Regenwald ins Leben gerufen.

Wusstest du schon?

Peru gilt unter Wissenschaftlern als ein mega-vielfältiges Land.

Peru verfügt über fast alle Klimazonen der Erde.

In Peru gibt es 84 von 117 identifizierten Lebenszonen unseres Planeten.

Die Regenwälder Perus sind mit ihren 740.000 km² die zweitgrößten in Lateinamerika und die drittgrößten weltweit.

Die größten Gefahren für die peruanischen Regenwälder sind Brandrodung, Ölpalmplantagen, Holzwirtschaft, illegale Goldminen und Korruption.

Peru ist die zweitgrößte Fischfangnation der Welt.

In den Flüssen Amazoniens kommen mehr Fischarten vor als im Atlantischen Ozean.

Bis zu 60 Prozent der peruanischen Volkswirtschaft hängt direkt von der Ökologie und dem Artenreichtum des Landes ab.

In Peru gibt es über 3000 Gletscher, seit 1980 ist fast die Hälfte aller peruanischen Gletscher geschmolzen.

Aktuell gibt es Pläne, jeden wichtigen Zufluss des Amazonas aufzustauen und zu regulieren. Das ist eine große Gefahr für das Gesamtökosystem Amazoniens.

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Mit langem Atem zum Erfolg

Als wir ehemaligen Mitarbeitern der peruanischen Naturschutzbehörde 2015 von unserem Plan berichteten, einen der letzten Regenwälder Zentralperus zu retten, hielten sie das für unmöglich.

Ohne Verbündete begann unser Team sich durch ein widersprüchliches Wirrwarr an Gesetzen und Verordnungen zu kämpfen. Immer wieder wurden die Projektanträge zurückgewiesen, weil gleichgültige Beamte und korrupte Lokalpolitiker bestochen werden wollten, was für uns natürlich nicht in Frage kam. In einer Nacht- und Nebelaktion wurde einer von ihnen sogar als Drahtzieher illegalen Holzhandels von der Umweltstaatsanwaltschaft verhaftet. Am Ende führte der Kampf um den Regenwald uns bis ins Präsidialamt der Republik Peru. Der Staatspräsident erließ schließlich ein Dekret, durch das unser Projekt machbar wurde, und als wir auch die Provinzregierung von unserem Vorhaben überzeugt hatten, kam nach 18 Monaten endlich Bewegung auf.

Doch dann lag der Antrag auf dem Schreibtisch irgendeines hoffnungslos überarbeiteten Beamten der Forstbehörde. Zwei Wochen bevor das vom Staatspräsidenten vorgegebene Zeitfenster sich wieder schloss, schalteten wir schließlich erfahrene Umweltanwälte ein. Plötzlich wurden unsere peruanischen Partner ernstgenommen und drei Tage später unterzeichnete unsere Projektleiterin im Beisein der Rechtsanwälte die Verträge mit der Forstbehörde. Die erste und schwierigste Schlacht im Kampf um den Regenwald war gewonnen. Heute arbeiten wir partnerschaftlich mit den Behörden zusammen und der Schutz des Regenwaldes, der anfangs unmöglich erschien, ist zur Erfolgsgeschichte geworden.