Neuigkeiten aus dem Regenwald

Francisco (63) lebt seit seiner Geburt in Asulíz, einem der letzten Yánesha-Dörfer in den Regenwäldern am östlichen Rand der Andenvorgebirge, bevor diese steil abfallen in die endlose Amazonasebene. Bei meinem letzten Besuch in seinem Dorf erzählte er mir Folgendes:

„Wir alle machen uns große Sorgen! Seit drei Jahren regnet es immer weniger, die Trockenzeiten werden länger und es wird immer heißer. Dieses Jahr herrscht in ganz Amazonien eine Dürre, wie niemand sie jemals erlebt hat. Zum ersten Mal überhaupt sind fast alle Bäche im Regenwald vertrocknet, alle Krabben, Krebse und Wasserschnecken sind tot. Sie bildeten einen wichtigen Teil der Ernährung unserer Kinder. Ob sich diese Arten von so viel Trockenheit wieder erholen können, wissen wir nicht. Die Flüsse haben so wenig Wasser wie noch nie und die zahllosen Orchideen, Farne und Bromelien an den Bäumen vertrocknen. Selbst die permanente Trinkwasserversorgung unserer Dorfgemeinschaft mussten wir rationieren. Ich glaube, die Dürre hat damit zu tun, was am anderen Ende der Welt beschlossen und getan wird. Dann sehen wir, wie unsere Geschwister vom Volk der Ashaninka unten im Tiefland betrogen werden und ihren Wald in Viehweiden verwandeln müssen. Immer mehr Wald geht verloren und der Regen bleibt immer länger aus. Wir haben Angst vor Waldbränden, die auch unsere Kakao- und Achiotepflanzungen am Flussufer zerstören können. Wie soll das nur in ein paar Jahren aussehen, wenn es immer noch schlimmer wird. Wovon sollen wir dann nur leben.“ 

Mehr Infos dazu, wie Chance e.V. indigene Gemeinschaften im Regenwald stark macht: https://www.chance-international.org/projekte/programme/dorfentwicklung.html

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